Archiv Predigten

ausgewählte PredigtEN  der Ev. Kirchengemeinde Erfurt-Südost sind hier für einen Monat nach dem Erscheinen bzw nach dem jeweiligen Gottesdienst nachlesbar bzw nachhörbar

Ostersonntag „Der Herr hat sich unser erbarmt!“

Ostersonntag „Der Herr hat sich unser erbarmt!“

Am Ostersonntag lädt 
OGP Thomas Riedel (Pfarrer der Lukaskirche) Sie zu Ostergottesdiensten

ab 9:30 Uhr in die Lukaskirche und 

ab 11:00 Uhr in die Gustav-Adolf-Kirche (mit Kindergottesdienst und Ostereiersuche) ein

Beachten Sie bitte die Umstellung der Uhr auf Sommerzeit!

Lesen Sie hier seine Predigt

 

PREDIGT 1. Samuel 2,1--8

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Liebe Gemeinde,

drei Frauen sind mutig.
Drei Frauen machen sich auf.
Drei Frauen, die Jesus so sehr geliebt haben und ihm die letzte Ehre geben wollen.

Alle anderen sind noch entsetzt über das, was geschehen war.
Jesus wurde tatsächlich gekreuzigt. Die Jünger befinden sich noch in einer Schockstarre, irgendwo versteckt in einem Haus in Jerusalem.

Da machen sich diese Frauen auf den Weg zum Grab. Maria Magdalena, Maria die Mutter des Jakobus und Salome (Mk 16,1-8).

Sie werden Geschichte schreiben, denn sie sind die Ersten, die von der Auferstehung hören und somit gehören sie zu den ersten Zeugen. Zum Glück gibt es diese mutigen Frauen! Wie würde diese Erzählung wohl ohne sie klingen?

In der Geschichte Gottes nehmen Frauen immer wieder eine wichtige Rolle ein. Wir denken da an Deborah – die Prophetin und Richterin, die den Kaaniter-König Sisera besiegte und Israel aus der Tyrannei befreite. Oder an Ruth – die Ur-Ur- Großmutter von König David, die loyal zu ihrer Schwiegermutter stand und sie in ihre Heimat zurückbrachte. Oder Esther – die mutige Königin, die ihr Volk Israel vor den bösen Machenschaften Hamans rettete. Oder Maria Magdalena, eine Jüngerin Jesu und enge Vertraute und eine der ersten Zeuginnen der Auferstehung Jesu. Und natürlich nicht zu vergessen Maria – die Mutter Jesu, die fest auf Gott vertraute, Jesus zur Welt brachte und damit Gottes Heilsplan für uns realisierte.

Es gibt noch viele weitere Frauen, von denen uns die Bibel berichtet.
Ich möchte Ihnen noch von einer anderen Frau aus der Bibel erzählen, da unser Predigttext für diesen Ostermorgen von ihr berichtet.

Es ist Hannah. Wir befinden uns ca. 1000 v. Christus. Sie ist mit Elkana verheiratet.

Elkana hat zwei Frauen, sie und Peninna.

Leider ist Hannah kinderlos und wird deswegen von ihrer Rivalin gedemütigt.
In der Erzählung vermag Elkana als treusorgender und liebender Ehemann weder Peninnas Sticheleien zu unterbinden noch die weinende Hanna wirklich zu trösten, deshalb wendet sie sich mit ihrem Kinderwunsch direkt an Gott (1Sam 1,8.9-18).
Beim jährlichen Opfer im Heiligtum von Schilo spricht sie ein Gelübde aus: Sollte sie einen Sohn bekommen, dann sei er sein Leben lang Jhwh (Gott) gegeben. Jhwh erhört sie, und sie gebiert tatsächlich einen Sohn: Samuel

Und dieser wird einmal wichtig werden für das Volk Israel. Denn er wird Prieser, Prophet, Königsmacher… und ist somit eine der wichtigsten Personen im Alten Testament.

Hannahs Lied ist ein Psalm, der nicht im Buch der Psalter steht und es ist unser Predigttext. Es ist der Lobgesang der Hannah und in diesem Lied beschreibt sie die Größe und Macht Gottes.

1. Samuel 2,1-8

Hannas Lobgesang

1Damals betete Hanna mit diesen Worten:

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn.

Der Herr hat mich wieder stark gemacht.

Mein Mund lacht über meine Feinde (Gegnerin).

Denn ich freue mich über deine Hilfe.

2Keiner ist so heilig wie der Herr,

denn es gibt keinen Gott außer dir.

Kein Fels steht so fest wie unser Gott.

3Redet nicht so viel und hoch daher!

Kein freches Wort komme aus eurem Mund.

Denn der Herr ist ein Gott, der alles weiß.

Schändliche Taten duldet er nicht.

4Der Bogen der Starken wird zerbrochen,

die Schwachen aber bekommen neue Kraft.

5Die Satten müssen sich ihr Brot verdienen,

die Hungrigen aber sind den Hunger los.

Die Unfruchtbare bringt sieben Kinder zur Welt,

doch das Glück der Kinderreichen schwindet.

6Der Herr tötet und macht lebendig,

er führt ins Totenreich und wieder heraus.

8Den Geringen zieht er aus dem Staub,

den Armen holt er aus dem Dreck.

Seinen Platz gibt er ihm bei den Fürsten

und lässt ihn mit Würde auf einem Thron sitzen.

Denn die Säulen der Erde sind von dem Herrn,

er hat die Welt auf sie gegründet.


 

Gott erhört ihr Gebet, er greift in ihr Leben ein und das veranlasst sie zu diesem Lied.
Hannah vertraut auf Gottes Macht und Größe, wendet sich an ihn mit ihrem Leid.

Sie ist sich bewusst, dass Gott es war, der hier gewirkt hat und ist ihm dankbar.

Und so spricht sie Worte der Dankbarkeit aus.

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn.

Der Herr hat mich wieder stark gemacht.“

Danke Gott!

Liebe Gemeinde,
wenden wir uns mit unseren Herausforderungen an Gott?
Trauen wir ihm zu, dass er Dinge wendet, uns hilft, ja SOGAR Wunder tut?

An Ostern – ist eines der größten Wunder in dieser Welt geschehen, die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christi, kaum zu glauben.

Wir dürfen dankbar sein, weil dieses Wunder direkte Auswirkung auf unser Leben hat.

Der Herr hat sich unser erbarmt!
Wir sind gerettet, frei von Schuld, uns ist ewiges Leben verheißen.

Gott hat durch Jesu Tod und Auferstehung in unser Leben eingegriffen.
Und auch wenn wir es manchmal nicht spüren, die Welt hat sich dadurch verändert.
Unsere Lebenswelt, unser Lebenshorizont.
Die Blickrichtung heißt:
Leben - nicht Sterben.
Licht- nicht Dunkelheit.

Paulus sagt es einmal so: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 2Kor 5,17

Und daran dürfen wir uns an Ostern erinnern. Neues ist geworden! Danke Gott!

Aus Dankbarkeit kann Lob entstehen – wie bei Hannah.

Wie würde ihr persönlicher Lobgesang Gott gegenüber klingen?

Nehmen Sie sich doch heute mal die Zeit und formulieren Sie für sich, wofür sie Gott Danken möchten. Ja, komponieren Sie doch mal einen Lobgesang für Gott.

Amen.

Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

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