Pfarrerin Sydow lädt Sie zu zwei Gottesdiensten ein:
9:30 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche mit den Sternsingern aus der kat. St. Nikolausgemeinde
11:00 Uhr in der Lukaskirche
Liebe Gemeinde, liebe Gäste, liebe Schwestern und Brüder, in der ev. Kirche wird in jedem Jahr eine Jahreslosung herausgegeben, ein Bibelwort, das uns das ganze Jahr über begleiten soll:
Aus dem Johannesevangelium ist es in diesem Jahr, Jesus Christus spricht:
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.
Nicht abgewiesen werden, ist sicher unser aller Wunsch, angenommen zu werden , gehört zu werden, wahrgenommen zu werden und wenn es nötig ist, Hilfe zu erfahren.
Jedoch machen wir sehr oft die Erfahrung, abgewiesen zu werden, da ist die Behörde, deren Interesse nicht bei den Menschen liegt, sondern bei den Vorschriften und Verfahrensvorgaben, bei manchen Ärzten machen wir die Erfahrung, nicht wahrgenommen zu werden als ganzer Mensch, Kinder machen die Erfahrung, von anderen Kindern gemobt zu werden, verlacht zu werden, Menschen, die bei uns als Flüchtlinge und Migranten ein neues Zuhause suchen, machen die Erfahrung, oft nicht wirklich gewollt zu sein, zu schwierig die kulturellen Unterschiede, zu groß die Fremdheit, an den Grenzen zu Europa werden täglich Menschen abgewiesen.
Wer sich lange und oft bewerben musste und immer wieder eine Absage erhielt, fühlt sich abgewiesen und zurück gewiesen.
Und wer auf der Suche ist nach der kleinen oder großen Liebe, wer sich einen Menschen an die Seite wünscht, kann die Erfahrung machen , nicht gewollt zu sein, nicht zurück geliebt zu werden
Im Abgewiesenwerden steckt die Botschaft, nicht der Richtige, nicht die Richtige zu sein, nicht zu genügen, einen Mangel zu haben, nicht zu passen.
In diese grundlegende menschliche Erfahrung tritt unser Bibelwort,
Jesus sagt: wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen
Die Armen und die Reichen
Die Alten und die Jungen
Die schwachen und die Starken
Die Kranken und die Gesunden
Die Ohnmächtigen und die Mächtigen
Die Ängstlichen und die Mutigen
Die Hungrigen und die Satten
Die Traurigen und die Fröhlichen
Die, die nichts haben und die im Überfluss leben
Die, bei denen scheinbar alles gelingt und die, bei denen fast alles schief ging im leben
Die , die von allen gesehen werden und die, die übersehen werden
Die die Leid tragen müssen und die die glücklich sind
Es ist eine wunderbare Botschaft, weil sie ein bestimmtes Bild vom Menschen vermittelt
Menschen werden hier nicht klassifiziert, nicht eingeschätzt, nicht beurteilt, sondern wer will, kann kommen in die offenen Arme Jesu
Wir können das erfahren im Gebet, im Gespräch, in der Meditation, im Lesen der Bibel und es wird den Blick, den wir auf uns selbst haben, hoffentlich zum Positiven beeinflussen.
Wenn ich mich angenommen fühlen darf, kann ich mich selbst annehmen und wenn ich mich selbst angenommen habe, kann ich auch für andere etwas tun, so wie die Sternsingerkinder jedes Jahr Kinder in anderen Ländern und Kontinenten im Blick haben und für diese fremden Kinder singen, Geld sammeln und spenden
Vielleicht müssen wir in den christlichen Gemeinden auch wieder größeren Wert darauf legen, unsere Mitglieder, unsere Schwestern und Brüder wirklich anzunehmen
In Amerika habe ich mir erzählen lassen, begrüßen sich in manchen Gemeinden die Gottesdienstbesucher mit den worten: Gott liebt dich und ich liebe dich auch.
Für uns ist das mit Sicherheit nicht so ohne weiteres kopierbar, aber es kann eine Erinnerung sein, einander anzunehmen und sich nicht gegenseitig abzuweisen
Gott liebt dich und ich liebe dich auch. Amen
Und der Friede Gottes….
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